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Die App – Arno Strobel

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Ich liebe die Bücher von Arno Strobel – alle, ausnahmslos. Auch dieses Buch habe ich innerhalb eines Tages ausgelesen, ich konnte einfach nicht mehr aufhören. Der Autor versteht es wie kaum ein anderer eine atmosphärisch absolut dichte Spannung zu erzeugen, Gänsehautfeeling pur. Und jeder ist verdächtig. Wirklich jeder! Das hat mir unglaublich gut gefallen. Ich hatte zwischendurch echte Zweifel an meinem Geisteszustand, so packend ist dieses Buch geschrieben. Außerdem ist das Thema – mitsamt Auflösung – immer aktuell und erschreckend real. Auch die Tatsache wie angreifbar wir Menschen uns mit der voranschreitenden Technik machen, hat mir Angst gemacht. Gut, dass ich schon so alt bin, dass ich keinerlei Technik Schnick – Schnack benötige. Weder im Auto und schon gar nicht in meinem Haus. Da bin ich ganz die spießige, ältliche Hausfrau, die noch alles per Handarbeit erledigt.

Allerdings hat dieses Buch auch einen faden Nachgeschmack bei mir hinterlassen. Es ist alles perfekt, das verdächtige Zusammenspiel der Protagonisten, die Liebe Hendriks zu Linda, und die Gefühle und Gedanken derer, die unmittelbar beteiligt sind. Doch leider ist die Geschichte an sich nicht rund. Ich kann das aber nicht erklären, ohne zu viel zu verraten.
Einige der Handlungen sind mir viel zu oberflächlich beschrieben und es fehlt ein großes Stück begleitender Erklärungen. Also die absolut notwendige Logistik, ohne die die im Buch beschriebenen Handlungen sinnlos sind. Dadurch hakt die Auflösung bei mir im Kopfkino mächtig. Außerdem waren mir einige der Protagonisten mehr als suspekt. In ihren Verhaltensweisen. Das widerspricht komplett dem eigentlichen Handlungsstrang. Und macht die Geschichte in sich ein wenig unlogisch.
Spurenlagen wurden völlig außer Acht gelassen und auch wenn dies die Spannung hochgehalten hat, wirkt es im Nachhinein zu konstruiert. Ein Handlungsstrang wird überhaupt nicht aufgeklärt und ein Rettungsversuch ist sehr stümperhaft, gäbe es in diesem Fall doch unglaublich viele, wesentlich effektivere Methoden etwas zu injizieren.

So kann ich diesem Buch leider nur vier Sterne geben. Meine persönliche (was Logikmäuse betrifft auch mega – spießige und ober – motzkritische ) Meinung sollte aber bitte niemand davon abhalten dieses Buch zu lesen, zu genießen und dem Gänsehaut – Feeling freien Lauf zu lassen.