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Meine Zeit mit Eleanor – Amy Bloom

Rezensionsexemplar via Nat Galley

Die junge Reporterin Lorena Hickok lernt Eleanor Roosevelt kennen- und lieben.
Als Franklin Roosevelt zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird zieht sie ebenfalls ins Weiße Haus. Als Eleanores Geliebte.

Meine Meinung:

Das Buch ist wie eine Zeitreise durch ein Amerika des frühen 20. Jahrhunderts. (Eleanor Roosevelt lebte von 1884 bis 1962.).
Die geschichtlichen Hintergründe sind allerdings nur sehr grob angerissen und bekommen in dem Buch keinerlei Bedeutsamkeit. Hier geht es einzig und alleine um die Liebe zweier Frauen in einer Zeit in der Homosexualität noch als abnorm angesehen wurde. Und zudem war Eleanor Roosewelt ja die First Lady so muss es extrem schwierig gewesen sein, sich zu verstecken bzw. die Gerüchte auszuhalten.

Leider ist die Timeline des Buches sehr konfus und verwirrend, mal sind Lorena und Eleanor alt, dann wieder jung, der Erzählstrang saust unkontrolliert durch Raum und Zeit.
Sehr spannend fand ich, die persönlichen Gegebenheiten zu erleben, also wie fühlte sich das Leben in dieser Zeit als Frau an und wie sah das persönliche Umfeld des Präsidenten aus.
Ich fand es an einigen Stellen sehr befreiend, dass der Erzählstil so unpersönlich war, gerade in den Teilen, in denen sich die Damen gegenseitig ihre unsägliche Vergangenheit erzählt haben.

In der Gesamtheit des Buches führt dieser Stil jedoch dazu, dass keinerlei Gefühl transportiert wurde, was ein sehr merkwürdiger Lesespaß war, da in den beschreibenden Szenen der Umgebung und des Lebensstils durchaus Kopfkinopotential vorhanden war, welches durch die Unpersönlichkeit der Liebesszenen/schwüre sofort wieder abflaute.

Fazit: Leider weiß ich dieses Buch nicht so recht einzuordnen, für eine Biografie ist es zu unpersönlich und für ein “Geschichtsbuch” kommt zu wenig Geschichte darin vor.