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Toedliches Ritual – Marina Heib

Die erste Frauenleiche liegt in den Anlagen des Botanischen Gartens in Göttingen. Hingerichtet mit fast dreißig Messerstichen. Die Tochter der Bürgermeisterin ist ein weiteres Opfer, sie wurde erdrosselt und mit einem ausgelöffelten Auge aufgefunden. Der Göttinger Polizeichef Markus Lorenz ist der Grausamkeit dieses Falls nicht gewachsen, außerdem hat er seit dem Suizid seiner Frau ein massives Alkoholproblem. Und selbst der hinzugezogene Sonderermittler Christian Beyer tappt im Dunkeln.

Die Suche nach dem Serienmörder gestaltet sich schwierig, ist aber logisch aufgebaut und sprachlich gut umgesetzt. Die Dialoge sowie die Protagonisten sind lebensecht beschrieben. Manchmal finde ich, dass die Sätze holperig klingen, wie lieblos aneinandergereiht. Das erzeugt etwas Langeweile. Schön dagegen ist die Idee mit der SOKO Bund.

Ein Kritikpunkt nach wie vor ist für mich die Tatsache, dass der Thriller zu amerikanisiert herüberkommt. (Polizeiarzt am Tatort, Bürgermeisterin am Tatort), allerdings fiel mir dies ab Seite 100 gar nicht mehr auf, da die Story mich richtig gepackt hatte.

Prima fand ich die Verknüpfung mit den heidnischen Ritualen.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen mehrere plausible Tatverdächtige zu präsentieren und ein überraschendes Ende zu zaubern, wobei ich von dem Ende des Romans schwer enttäuscht war. Ich fand es unlogisch: Zum einen wie der Täter handelt, zum anderen wie einer der Protagonisten handelt. Das passt für mich nicht in den Handlungsstrang.

Sehr gut fand ich die Idee, eine „ geschlossene Gesellschaft“ , wie eine Burschenschaft als Täterpool zu nutzen und die Verknüpfung mit den Vergewaltigungen einzufügen. Und die Tatsache, dass der Thriller in meiner Heimatstadt Göttingen spielt , hat mich ja sowieso das ganze Buch über begeistert.

Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Buch mit Gänsehautfaktor.

Piper Verlag
ISBN:
978-3-492-27160-8

Erscheint am 24. April 2008