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Mehr als du denkst – Alois Prinz

Wie wird aus dem Skeptiker Augustinus einer der großen Lehrer der Christenheit? Aus dem Kriegshelden Franziskus ein Ordensgründer? Was muss passieren, dass sich eine überzeugte Atheistin wie Edith Stein taufen lässt? Wie begründet die Theologin Dorothee Sölle ihr politisches Engagement?

Alois Prinz erzählt von Menschen, die an ihre Grenzen kamen, sich nicht mehr zufrieden geben wollten mit der bestehenden Situation und sich auf die Suche machten. Von Menschen, die alle auf ihre Weise erlebt haben, dass etwas gänzlich Neues ins Spiel kam. „Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht“, so fasst es Edith Stein zusammen. Alois Prinz schildert Wendepunkte im Leben von: Aurelius Augustinus, Franz von Assisi, Teresa von Avila, Martin Luther, Jesus von Nazareth, Blaise Pascal, Dorothee Sölle, Edith Stein, Elisabeth von Thüringen und Simone Weil.

Meine Meinung:

In dem Buch von Alois Prinz werden Kurzbiografien von zehn berühmten Persönlichkeiten vorgestellt, und es wird thematisch hervorgehoben, warum sich jede dieser Personen für den christlichen Glauben entschieden hat.

Mir persönlich hat dieses Buch gut gefallen. Ich war anfangs sehr skeptisch, und dachte dies sei nichts für mich. Ich bin weder religiös, noch ein großer Sachbuch- bzw. Biografien- Fan. Doch durch den einfachen Sprachgebrauch und die Kürze der einzelnen Kapitel fand ich dieses Buch sehr leicht lesbar. Sehr gefallen haben mir die ” nebensächlichen” Informationen, die ich so aufnehmen konnte, wie z.B. dass Blaise Pascal bewiesen hat, dass Luft ein Gewicht hat und die Einheit der Luftdruckmessung nach ihm benannt wurde, wobei ich dem Autor einfach mal unterstelle, dass er alle Fakten, soweit recherchierbar, gründlich geprüft hat. Von mehr Hintergrundinformationen oder ausführlicheren Biografien hätte ich mich erschlagen gefühlt, außerdem hatte ich dadurch nie das Gefühl :” Überlese ich, interessiert mich nicht, kenne ich nicht”. So kleine Häppchen machen mir eher Appetit, mir die Leute genauer anzusehen, die ich besonders interessant fand.

Mit den christlichen Wendepunkten habe ich nach wie vor meine Probleme und ich kann mich auch nicht mit den Gedankengängen  oder Lebensweisen einiger vorgestellter Persönlichkeiten anfreunden. Schade fand ich auch, dass die  Mehrzahl der vorgestellten Personen um 1100 irgendetwas gelebt hat, ein neuzeitlicherer Bezug hätte den Kontrast sicher noch erhöht und die Problematik etwas aktualisiert. ( Ich kenne keinen Single der ins Kloster musste :), aber einige Leute, die in ihrem Herzen tief religiös sind und es in der heutigen Zeit nicht wagen zuzugeben. Und bestimmt hätten sich ein , zwei Prominente aus heutiger Zeit gefunden, die ähnliche Wendepunkte erlebt haben.

Angenehm fand ich auch, dass in dem Buch kein Zeigefinger erhoben wurde, sondern nur erzählt wurde , wer aus welchen Gründen gläubig wurde.

Fazit: Ich feue mich, dieses Buch gelesen zu haben.

Gabriel Verlag
ISBN:
978 3 522 30161 9

Erscheint am 18. Januar 2009