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Der Seher des Pharao – Pauline Gedge

Pauline Gedge schreibt ebenso verführerisch wie sachkundig über Größe und Dekadenz des alten Ägypten. Ein historischer Genuss und ein Muss für alle Ägypten-Fans.

Eigentlich hat der Bauernsohn Huy unglaubliches Glück. Sein Onkel finanziert ihm eine Ausbildung als Schreiber und gibt ihm damit eine Chance auf ein besseres Leben im Land der Pharaonen. Der Knabe macht rasch Fortschritte – bis ihn ein neidischer Schüler tötet. Huy soll einbalsamiert werden, seine Geschichte scheint zu Ende. Doch fünf Tage später erwacht er von den Toten und ist ein anderer geworden. Der Bauernsohn verfügt über göttliche Gaben und wird zu »Amenophis, Sohn des Hapu«, dem obersten Priester, Architekten und Schreiber. Dieser legendären Figur um 1350 v. Chr. verdankt die Welt die Luxor-Tempel. Er genießt nicht nur das höchste Vertrauen des Pharao, sondern wird auch zum engsten Berater der schönen Prinzessin Senetamu.

In diesem Roman von Pauline Gedge lernen wir den kleinen Huy kennen, der im Ägypten zur Zeit Thutmosis aufwächst, zur Tempelschule gehen darf und aufersteht, nachdem er ermordet wurde.

Ich muß allerdings gestehen, dass ich dieses Buch nur bis Seite 100 gelesen habe. Danach habe ich es aus der Hand und ins Regal gelegt, zu unsympathisch war mir die Hauptfigur, der kleine arrogante Bengel. Außerdem kommt einfach keine Spannung auf. Gut, Huy wächst auf, muss von zuhause fort, erlebt allerlei Abenteuer in der Tempelschule, aber fesseln konnte mich das nicht. Auch fand ich die Personen entweder zu oberflächlich beschrieben, oder ihre Charaktereigenschaften wurden zu oft wiederholt. Außerdem hätte ich gerne ein Glossar gehabt, eine Karte des alten Ägypten, irgendetwas um einige Herrscher, Gottheiten, Städte zuordnen zu können. Alleine schon die vielen frendartigen Namen ließen mich oft innehalten und Zeilen wiederholen, was den Lesefluß unterbricht. Außerdem haben mich einige Rechtschreibfehler genervt. Und was ich auch gerne als Kritikpunkt anbringen würde: Der Klappentext paßt nicht zur Handlung. Ich habe eben nach 100 Seiten aufgegeben, weil ich dachte: ” Mensch, der müsste doch schon längst Seher sein…”.

Gut, dass ich dieses Buch nur von meiner Kollegin ausgeliehen hatte, ich habe festgestellt, es ist zwar sehr routiniert geschrieben und was das Leben im Ägypten des 14 Jahrhunderts v. Chr. angeht bestimmt auch solide recherchiert und beschrieben, aber es ist nicht meins. Nicht mein Geschmack und zu sehr in den Beschreibungen der Lebensumstände behaftet, um spannend zu sein. Aber für Kenner und Liebhaber historisch fundierter Romane ist es bestimmt ein must have.

Piper Verlag ISBN: 9783492263306

Erscheint am 23. September 2009